Neuer Grüner Dezernent für Kaiserslautern – Manuel Steinbrenner gewinnt Stadtrat für sich

20.03.23 – von Kira Steinau –

Manuel Steinbrenner wird die Nachfolge von Dezernent Peter Kiefer, zuständig für Bauen sowie Umwelt- und Katastrophenschutz, antreten. Der Grüne aus dem Heidelberger Stadtrat konnte die Fraktionen von sich überzeugen.

„Manuel, erzähl doch erst mal kurz, wer du so bist und woher du kommst.“

„Gerne! Ich bin 38 Jahre alt, aufgewachsen in Zuzenhausen, einem kleinen Dorf im Kraichgau. Seit meinem Architektur-Studium wohne ich in Heidelberg, inzwischen mit meiner Frau und unseren sieben Kindern. Mein bisheriges politisches Wirken konzentrierte sich bisher auch dort: Seit 2014 bin ich neben meinem Hauptberuf als Architekt im Stadtrat aktiv, wobei mein Fokus da stets auf den Bereichen Bauen, Umwelt, Wohnen und Stadtentwicklung lagen.“

„Und wie kommst du auf Kaiserslautern?“

„Die Pfalz mit seinen großen Waldgebieten und vor allem Kaiserslautern mit seiner spannenden Historie finde ich sehr faszinierend. Auch für die Offenheit der Menschen für neue Ideen und Innovationen haben mich auf Anhieb angesprochen. Die Stadt hat mit den Hochschulen, den wissenschaftlichen Einrichtungen und vielen Unternehmen wirklich viel Potential. Ich freue mich, dass ich jetzt hier vor Ort meine Expertise einbringen darf.“

„Was denkst du, ist in Kaiserslautern noch so zu tun?“

„Einige gute Projekte wurden bereits angestoßen, bspw. Konzepte für Mobilität und Klimaschutz. Wir müssen jetzt aber möglichst schnell von der Konzeption in die Umsetzung kommen, um die Stadt langfristig fit für die großen Zukunftsfragen zu machen. Die drängendste Frage ist natürlich die Klimakrise, auf die wir schnelle und sozialverträgliche Antworten finden müssen. Hier müssen die Zielvorgaben stets die Reduktion von Treibhausgasen im Fokus haben. Auch die Klimafolgeanpassung wird mich als Baudezernent sehr beschäftigen. Kaiserslautern wird immer öfter Opfer von Überschwemmungen und Hitzeperioden. Durch gezielte Begrünung mit mehr Schattenflächen, Flächenentsieglung und Konzepten wie der Schwammstadt kann die Lebensqualität unserer Bürger*innen deutlich verbessert werden. Bei allen Bauvorhaben müssen wir also die Nachhaltigkeit und die Umwelt mitdenken.“

„Passt das denn zusammen, Bauen und Umwelt?“

„Auf jeden Fall! Wenn man als Stadt zukunftsgerichtet denken möchte, sind diese zwei Dinge nicht trennbar. Ich möchte Bauen und Umwelt zukünftig in allen Projekten in Einklang bringen, schließlich bin ich dann ja auch für beides zuständig. Das bedeutet maximalen Klimaschutz bei maximaler baulicher Effizienz. “

„Fällt dir spontan ein Beispiel ein?“

„Ja, in Kaiserslautern ist dies aktuell möglich bei den dringend notwendigen Neubauten und Sanierungsprojekten, die gerade vor allem in der sozialen Infrastruktur anstehen. Bei der Sanierung der Schulen kann mit besseren Lebenszykluskonzepten sowie energetisch sinnvoller Planung schon mit vergleichsweise günstigen Maßnahmen sehr viel erreicht werden. Zudem müssen Initiativen zur Begrünung, wie die von RBGreen, gefördert und wo noch nicht vorhanden selbst umgesetzt werden. Auch im Fall von Neubauten, wie sie gerade bspw. im Kita-Bereich anfallen, müssen unter Berücksichtigung der neuesten Standards attraktive sowie gleichermaßen nachhaltige Gebäude konstruiert werden.“

„Apropos neueste Standards: Heidelberg hat vor Kurzem mit dem „Bürgeramt Virtuell“ ihre erste digitale Außenstelle eröffnet. In Kaiserslautern wird hingegen immer wieder Kritik laut, dass die Verwaltungsprozesse zu langsam und schwer zugänglich sind. Siehst du hier noch Verbesserungspotential?“

„Die Digitalisierung ist für alle Kommunen eine Herausforderung aber auch eine große Chance. Einige Dinge kann man ja bereits online erledigen und ich denke auch, dass „Herzlich digital“ bereits in vielen Aspekten gute Arbeit geleistet hat. Dennoch würde ich mir auch eine Digitalisierung der Bauverwaltung wünschen, damit die Antragsverfahren effizienter und generell bürger*innenfreundlicher werden. Die Stadt muss sich hier in erster Linie als Dienstleisterin verstehen.“

„Kommen wir nun zum letzten Punkt: Das Dezernat beinhaltet auch das Referat Feuerwehr und Katastrophenschutz. Die Feuerwehr kann vor allem im Osten der Stadt die geforderten Einsatzgrundzeiten nicht einhalten. Gibt es da schon Überlegungen, um die Situation zu verbessern?“

„Die gibt es tatsächlich. Die Feuerwehr benötigt zwei neue Wachen, was ich auch unterstütze. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen können sonst nicht erfüllt werden. Mindestens eine der Wachen würde ich gerne spätestens 2028 stehen sehen. Generell gibt es beim Thema Feuerwehr und Katastrophenschutz einiges aufzuholen, siehe Warnsysteme, um die Stadt fit und sicher zu machen.“ 

Manuel wird zum 2. Juli dieses Jahres sein neues Amt antreten. Wir als Grüne Stadtratsfraktion freuen uns auf eine enge und gute Zusammenarbeit, in der wir gemeinsam unsere Stadt voranbringen können!

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