BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN

KV Kaiserslautern

GRÜNE informieren über mögliche Folgen des Reifenlagerbrandes in Rodenbach

Über 100 Rodenbacher haben am Montagabend die Informationsveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen im Bürgerhaus verfolgt. Die von der Kreistagsfraktion eingeladenen Fachleute und Mediziner informierten ...

11.03.10 –


Über 100 Rodenbacher haben am Montagabend die Informationsveranstaltung von Bündnis 90/Die Grünen im Bürgerhaus verfolgt. Die von der Kreistagsfraktion eingeladenen Fachleute und Mediziner informierten über die Folgen des Großbrandes des Rodenbacher Reifenlagers im Oktober 2008.


Eike Heinicke, Allgemeinmediziner und grünes Kreistagsmitglied aus Reichenbach-Steegen, informierte über Auswirkungen von Schadstoffen auf den menschlichen Körper. Er kritisierte fehlende Untersuchungen der Feuerwehrangehörigen und notwendige Nachuntersuchungen durch Umweltmediziner. Über die Auswirkungen versteckter Umweltgifte referierte Alfons Meyer, Arzt und Biochemiker aus Wiesbaden.

 

Der Homburger Biologe Adam Schmitt informierte über die Folgen eines Löschschaumeinsatzes in St.Wendel, wo auch nach zwei Jahren die Giftstoffe noch in den Gewässern unterhalb der Einsatzstelle zu messen seien. Die Feuerwehr habe auch dort Stoffe verwendet, die ab 2011 verboten sind. Er sprach von einem „Giftschaum", über den es fast keine Erkenntnisse gebe. Beim Großbrand in  Rodenbach seien schätzungsweise 70 Tonnen Schaummittel eingesetzt worden, die zu einer Verseuchung mit Perfluor-Tensiden (PFT) geführt haben. „Wir brauchen eine grundsätzliche Aufklärung", forderte Bernhard Braun aus Ludwigshafen, Landesvorsitzende des Bunds für Umwelt- und Naturschutz. Auch er erklärte, das eingesetzte PFT im Löschschaum sei biologisch nicht abbaubar. Schon eine geringe Menge dieser Substanz führe zum Fischsterben.

 

Der Umweltmediziner Prof. Dr. Huber aus Frankfurt wies außerdem darauf hin, dass neben der Schadstoffbelastung mit PFT nach einem solchen Großbrand auch eine Belastung mit Dioxinen möglich sei. Hier riet er dringend zu weiteren Untersuchungen. Notwendig wäre auch die systematische Untersuchung der Bevölkerung um eine eventuelle Belastung mit diesen Giftstoffen zu dokumentieren und Gegenmaßnahmen einzuleiten.

 

Um die Umweltschäden nach dem Brand  werde „Geheimniskrämerei" betrieben, verlautete aus den Reihen der Fachleute. Der von der Verwaltung an die Bürger ausgeteilte Ordner mit Messwerten sei schlicht „eine Frechheit“, da ein Laie damit überhaupt nichts anfangen könne. Über die Belastung des Grundwassers mit PFT seien bisher keine Messwerte veröffentlicht worden. Hier forderte die Vorsitzende der Kreistagsfraktion Freia Klein endlich eine Offenlegung der Daten.

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