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Gestern hat ein von der Stadt Otterberg beauftragtes Unternehmen, wie vom Otterberger Stadtrat beschlossen, alle Bäume auf dem Pfarrer-Kirchner-Platz gefällt. Die Stadt will den Platz im Rahmen der Altstadtsanierung neu gestalten.
Der Ortsverband der Otterberger GRÜNEN hatte sich vehement gegen die Abholzung des „letzten Altbaumbestandes in der Otterberger Innenstadt“ gewehrt. Für den Erhalt dreier Kastanien und einer Linde hatten die GRÜNEN in Otterberg über 1200 Unterschriften gesammelt und sie Bürgermeister Müller übergeben. Die Rheinpfalz hatte mehrmals über die Aktion berichtet.
Andreas Markus, Sprecher des OV Otterberg von Bündnis 90/Die Grünen hat nun die durchgeführte Baumrodung zum Anlass genommen, den Otterberger Stadtrat und Bürgermeister Müller erneut scharf zu kritisieren.
Er hält Bürgermeister Müller vor, die Unterschriften zwar entgegengenommen zu haben, dann habe er sich allerdings nur noch dafür Interessiert, wie man sie in Frage stellen könne. Die Forderungen der Bürger hätten ihn wie auch den Stadtrat überhaupt nicht interessiert. Kein einziges Stadtratsmitglied sei in der Sitzung in der der Auftrag vergeben worden sei, auch nur mit einem Wort auf die Forderungen der Bürger eingegangen. Damit hätten sie eine Arroganz der Macht offenbart die nicht mehr in die heutige Zeit passe, so Markus.
Alle vorher von Bürgermeister Müller vorgebrachten Argumente, von den Mauerschäden bis zu drohenden Klagen nach dem Nachbarschaftsrecht, hätten sich bei näherem Hinsehen als haltlos erwiesen. Die von Bürgermeister Müller genannten potentiellen Kläger seien mit ihrer Unterschrift auf der Liste für den Erhalt der Kastanien eingetreten.
Auch die von den GRÜNEN bezifferten und von Bürgermeister Müller bestrittenen Kosten in Höhe von 400.000 € seien bereits nach der ersten Teilvergabe von 315.000 € nicht nur erreicht, sondern nach den vorveranschlagten Werten der Stadt mit 406.000 € überschritten.
Markus hofft nun, dass die Bürgerinnen und Bürger der Stadt nach dem gegen ihren Willen vollzogenen Kahlschlag sich nicht in Politikverdrossenheit flüchten, sondern sich künftig mit noch mehr Nachdruck ins Tagesgeschehen der Politik einschalten.
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