Klimaziele beginnen vor Ort: Unterstützung für Freiflächen-Photovoltaik
Die Stadtratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen begrüßt ausdrücklich den positiven Beschluss des Bauausschusses zur geplanten Freiflächen-Photovoltaikanlage in Siegelbach. „Für uns ist klar: Der Ausbau der Erneuerbaren Energien ist zentraler Bestandteil einer zukunftsfähigen Stadtentwicklung. Siegelbach ist eine der wenigen klar geeigneten Flächen – mit positiven Gutachten, einem engagierten Projektentwickler und konkreter Umsetzungsperspektive. In einer Situation, in der nur rund 50 Hektar als sicher geeignet gelten, viele weitere Potenzialflächen scheitern können und wir bislang gerade einmal 6 % des Ziels erreicht haben, dürfen wir solche Chancen nicht verstreichen lassen“, erklärt Tobias Wiesemann, Fraktionsvorsitzender.
Verantwortung übernehmen: Klimaschutz konkret machen
Das ebenfalls im Ausschuss vorgestellte aktuelle Stadtklimagutachten macht deutlich, was in diesen Tagen jede*r selbst spürt: Die Hitzebelastung wird zunehmen. „Wer heute keine Emissionen einspart, verschärft die Probleme von morgen. Effektiver Klimaschutz ist die wirksamste Maßnahme zur Klimaanpassung, und das bedeutet, das Ausbauziel für Photovoltaik nicht nur zu beschließen, sondern auch umzusetzen“, so Johanna Heidrich, Mitglied im Bauausschuss.
Der 2017 vom Stadtrat beschlossene Masterplan 100 % Klimaschutz der Stadt beschreibt den Weg zur Null-Emissions-Stadt im Jahr 2050 mit klaren quantifizierten Zielen und zielgerichteten Maßnahmen. Flächen zur Photovoltaik-Nutzung stellen das größte stadtinterne Potenzial erneuerbarer Energien dar und bilden damit die wichtigste lokale Säule der künftigen Energieversorgung. Im Handlungsfeld Energieversorgung wird der Bedarf bis 2050 mit rund 150 MW installierter Leistung auf Freiflächen innerhalb der Stadtgrenzen beziffert. Das entspricht etwa 150 Hektar Fläche. Diese Zielmarke basiert bereits auf ambitionierten Einsparzielen beim Endenergieverbrauch von 50% gegenüber 1990. Davon sind wir jedoch aktuell weit entfernt, wie der erste Statusbericht zum Masterplan belegt. Er stellt außerdem dar, dass im Stadtgebiet aktuell lediglich zwei Freiflächen-Anlagen mit zusammen 9 MW realisiert sind, was einem Umsetzungsgrad von nur 6% entspricht.
Klimaneutralität braucht konkrete Projekte – auch vor der eigenen Haustür
Im aktuellen Flächennutzungsplan sind derzeit etwa 50 Hektar als sicher geeignet für Freiflächen-Photovoltaik eingestuft, weitere 315 Hektar gelten als lediglich bedingt geeignet. Bei den lediglich bedingt geeigneten Flächen kommen zu den üblichen Risiken – etwa dem Ausfall der Fläche durch Umweltauflagen oder durch Eigentumsverhältnisse – weitere Hürden hinzu: zum Beispiel Unwirtschaftlichkeit bei kleinen Einzelflächen oder Nutzungskonflikte mit der Landwirtschaft bei hohen Ertragsmesszahlen.
„Vorschläge, stattdessen auf Dachflächen oder den Landkreis auszuweichen, verkennen die Realität. Diese Potentiale sind längst im Masterplan berücksichtigt. Die 150 MW sind der Beitrag, den Kaiserslautern auf eigener Freifläche leisten muss. Wir können uns nicht darauf verlassen, dass andere es für uns tun“, so Lea Siegfried, Fraktionsvorsitzende.
„Umso dringlicher ist es, bestehende Potenzialflächen jetzt konsequent in die Umsetzung zu bringen – mit sorgfältiger Abwägung gesamtstädtischer Interessen und unter Berücksichtigung von Natur- und Artenschutz, aber mit der nötigen Entschlossenheit. Wer Klimaneutralität ernst meint, muss Potenzial heben, nicht bremsen. Wir stehen zu diesem Weg“, so Siegfried weiter.
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