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Lüftungsanlagen in Schulen reduzieren das Infektionsrisiko um ein Vielfaches mehr als reines Lüften. Doch die im Rat beschlossene Maßnahme, Schulen nach Bedarf mit diesen Anlagen auszustatten, läuft trotz der drängenden Zeit nur zögerlich an. Deswegen haben wir als Grüne Fraktion beschlossen, den ersten, solidarischen Schritt zu gehen: Wir finanzieren mittels Spenden von Parteimitgliedern die erste Lüftungsanlage für ein Klassenzimmer.
Der momentane Lockdown ist für viele eine anstrengende und belastende Zeit. Online-Unterricht stellt Schüler*innen und Lehrer*innen jeden Tag vor die Herausforderung, Bildung und Chancengleichheit bestmöglich umzusetzen. Doch lange wird diese Form des Lehrens vor dem Hintergrund lauter werdender Stimmen auf Bundesebene, die die Öffnung der Schulen fordern, nicht mehr andauern. Eine Debatte, wie sinnvoll eine Öffnung ist, ist bei einer Order von oben kaum noch relevant. Was wir allerdings tun können, ist unser Bestmögliches zu geben, um Schüler*innen und Lehrer*innen vor einer Infektion zu schützen, beispielsweise indem wir die Schulen mit angemessenen Technologien ausstatten. Um eine sichere Rückkehr zum Präsenzunterricht zu ermöglichen wurde deshalb im November ein von uns eingebrachtes Maßnahmenpaket beschlossen. Dies sah unter anderem vor, Klassensäle, in denen ein sinnvolles Lüften nicht möglich ist – da beispielsweise die Lärm- oder Kältebelastung zu extrem wären – mit Lüftungsanlagen auszustatten. Die Sinnhaftigkeit der Luftfilteranlagen ist mittlerweile durch Studien abgesichert. Erst vor kurzem hat die Deutsche Physikalische Gesellschaft eine Stellungnahme dazu veröffentlicht, wonach Lüftungsanlagen dem gängigen passiven Lüften weit überlegen sind und das Infektionsrisiko im Vergleich deutlich senken. Da die Stadtspitze allerdings Einwände gegen die Umsetzung hatte, musste der Antrag durch einen Beharrungsbeschluss am 01.02. erneut bestätigt werden. Nun liegt die ganze Chose bei der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD), die den Antrag prüfen muss, wobei das Urteil natürlich unsicher ist. Dieser Prozess kostet Zeit. Zeit, die wir dringend benötigen, da der Lockdown der Schulen nicht für immer anhalten wird.
Unserer Fraktionsvorsitzende Lea Siegfried und Grünen-Fraktionär Simon Sander, die sich schon seit Beginn solidarisch mit der Lehrer*innengewerkschaft zeigen, und den Gesundheitsschutz in diesen Zeiten stark priorisieren, möchten nun einen anderen Weg gehen. „Die Möglichkeit besteht zwar, dass das Urteil der ADD zugunsten der Lüftungsanlagen ausfällt, aber jetzt zu zögern, wäre fatal. Mit einer Umsetzung der Maßnahme in 3 Monaten ist keinem geholfen. Wir müssen schnell handeln. Deswegen haben wir als Fraktion uns überlegt, Eigeninitiative zu ergreifen und die erste Lüftungsanlage nach dem Lautrer Modell zu finanzieren. Nach einem langen Gespräch mit Herrn Kiefer wurde schnell klar, dass die Stadtverwaltung deutlich hinter unserer Sache steht, da hierdurch ihre finanziellen Sorgen geklärt wären.“, freut sich Siegfried.
Natürlich ist dies nur ein erster Schritt. Allerdings besteht die Hoffnung, dass dies andere Organisationen, Firmen oder Bürger*innen motiviert, sich ein Beispiel zu nehmen und die Sicherheit ihrer Kinder und der Lehrer*innen in die eigene Hand zu nehmen.
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