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Am vergangenen Freitag fand im Bremerhof eine Veranstaltung der Grünen Stadtratsfraktion zum Thema Gesundheitsfachberufe statt. Mit diskutiert haben Grünen Fraktionsvorsitzende Lea Siegfried, MdL Josef Winkler und Leonel Alves, Referent an der Physiotherapeutenschule in Kaiserslautern.
Berufe, wie bspw. Physio-, Ergo-, Logotherapie sowie medizinisch / pharmazeutisch technische Assistenz uvm., sind essenziell für die Gesundheitsversorgung. Dennoch mussten Auszubildende bisher an einigen Instituten noch monatlich Schulgeld bezahlen. Diesen Ausgaben standen keine Einnahmen entgegen, das Schulgeld wurde also nicht durch Löhne gegenfinanziert, betonte Josef Winkler. Das Land habe da endlich gegengesteuert. Das Schulgeld wird nun an den Schulen, an denen es noch anfällt, vom Land übernommen. Für diese Wahlperiode sei die Gebührenfreiheit sicher und auch langfristig würde so eine Maßnahme nur im äußersten Notfall wieder abgeschafft. Langfristig erhofft sich das Land allerdings eine Kostenübernahme durch den Bund.
Leonel Alves sprach außerdem einen weiteren wichtigen Punkt an: der Fachkräftemangel. Er selbst ist, ebenso wie Lea Siegfried, gelernter Physiotherapeut. Beide können aus Erfahrung berichten, dass es in den Praxen ständigen Personalmangel gebe. Alves nennt dafür als Hauptgründe die zu geringe Bezahlung sowie die Arbeitsbedingungen, welche es beide zu verbessern gelte.
Vor allem für die Bezahlung könnte die Akademisierung der Gesundheitsberufe hilfreich sein. „Die Akademisierung soll keine Geringschätzung derjenigen bedeuten, die bisher die Arbeit gemacht haben, die ab sofort von Studierten erledigt wird. Es soll eher die Frage lösen, wie man die Personen, die diese – zumeist zusätzliche Arbeit übernommen haben - entsprechend in den geltenden Tarifsystemen entlohnen kann.“, meint Josef Winkler dazu. Für bestimmte Tarifstufen muss man nämlich einen akademischen Grad vorweisen, der momentan eine höhere Bezahlung ausschließt.
Lea Siegfried betont auch, dass es wichtig sei zu begreifen, dass Therapeut*innen Ärzt*innen nicht zuarbeiten, sondern es sich hier um eigenständige Felder mit eigener Expertise handele. Wenn man an diese Berufe den Anspruch habe, dass Patient*innen bestens versorgt werden, brauche man eine wissenschaftliche Grundlage, auf die man die Behandlung stützen kann. Diese werde im Studium vermittelt. Dank der zunehmenden Forschung auch in diesen Feldern könnten außerdem endlich Leitlinien entwickelt werden, die auch die internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit erleichtern.
Die Akademisierung könnte auch den Direktzugang zu den Gesundheitsberufen ermöglichen. Man müsste so nicht mehr monatelang auf einen Facharzttermin warten, der einem am Ende eventuell ohnehin eine Überweisung zum Therapeuten gebe, sondern könnte direkt zum / zur entsprechenden Fachexpert*in in Behandlung gehen. Diese könnte je nachdem die Behandlung separat oder durch ärztliche Begleitung direkt angehen.
Natürlich sind noch einige Schritte zu gehen, bis eine zufriedenstellende Ausgangslage in den Gesundheitsberufen erreicht wird. In der Diskussionsrunde wurde allerdings deutlich, dass von politischer Seite aus das Bewusstsein durchaus gegeben ist und bereits vieles angegangen wurde, um eine Verbesserung zu erreichen.
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