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Sehr geehrter Herr Landrat Junker, verehrte Ratsmitglieder;
Wir finden uns hier zusammen um das Beste für die Bürger und die Regionen zu erreichen, jeder von ihnen, die hier sitzen hat eine Vision das Leben in dieser Region zu optimieren, der Eine so, die Andre vielleicht etwas anders. Alle nehmen sie dafür Unbequemlichkeiten in Familie und Beruf auf sich. Mein Wahlspruch für meine Patienten und für mich ist:
WER JAMMERT WILL NICHTS ÄNDERN! Deshalb sitze ich hier.
Diesem Anspruch,Etwas zu ändern, versuchten wir auch mit Kritik gerecht zu werden.Da ich unserer Vision mit Häme und Polemik nicht näher komme, bin ich froh zu Beginn dieses Frühjahrs ihren neuen Stil zur Kenntnis zu nehmen. Gestatten sie mir Herr Landrat Junker, ihren in der Sache guten Vorstoß, das Lärmgutachten von Prof. Dr. med. Greiser (et al. von 2007, eine Querschnittsstudie zu Krankenkassenverordnungenaus dem Köln/Bonner Raum) unterschiedslos in unserer Region zu transplantieren, konstruktiv zu unterstützen, darauf ist unser Antrag angesetzt.
Wenn nun wie in der Rheinpfalz vom Samstag (15.04.2010-Kreis KL) zu lesen ist:
Ein Ministerfür Wirtschaft Hendrik Hering sagt:
Inhaltlich zuA:Natürlich kann die statistische Studie nicht kausal begründen, dass der Herzinfarkt von Herrn Otto M.durch nächtlichen Fluglärm verursacht wurde, sowenig wie aus einem Wahlergebnis 18% FDP kausal zu erkennen ist ob Frau Irmtraud H.FDP gewählt hat.
Die Fluglärmstudie sagt „nur“ das was sie herausgefunden hat:Bei schwer Erkrankten, die sowohl blutdrucksenkende Arzneimittel als auch Medikamente für Herz-Kreislauferkrankungenbenötigten, stieg in Gebieten mit stärkerem Fluglärm der Verbrauch rapide an: Männer + 44%, Frauen +184%!
Die Studie sagt also nicht aus wer geschädigt wird sondern nur was schädigtund das sehr deutlich.
„Für einen solchen kausalen Nachweis sei eine neue Studie ("Fall-Kontroll-Studie") erforderlich die zeitaufwendig sei und erhebliche finanzielle Mittel erfordere. Betont Prof. Grieser aber, dass seine jetzige Untersuchung deutliche Hinweise auf physiologische Reaktionen durch die Nachtflugbelastung geliefert habe.
Zu B. nur sovielzur Logik: Wenn Hendrik Hering zum Pilzessen einlädtund mansich nicht ganz sicheristob nicht etwas Knollenblätterpilze enthalten sind,könnten sie imOffizierskasino bedenkenlos Pilze essen, hingegen beim Pilzessen beiihm zu Hause müssten sie erheblich Schaden nehmen.
Was steckt den dann hinterdieser Absage aus Mainz, ist man dortnicht auch dem Gemeinwohl verpflichtet?
Zu Epidemiologie und Politik folgendes:Vor einiger Zeit habe ich hier im Kreistag,auf der Höhe der Schweinegrippe Epidemie (willkürlich von Impfstoffherstellern mit der WHO zur Pandemie herauf gestuft) öffentlich vor den Gefahren der Impfung gegen Schweinegrippe gewarnt.
Warum glaubt man den Grippe-und warum den Lärm-Epidemiologen nicht, obwohl die einen eine ausgezeichnete Studie haben und die Anderennoch nie eine???? Wenn sie unser Problem, die Studie unvoreingenommen auch in der Westpfalz anzuwenden mit der vorbenannten Impfpraxis,vergleichen drängt sich die Desinformationdes Staates als Ursache auf, flankiert durch „zielbewusste“ Berater und eine zu zahme Presse (Geldmangel).Oder wenn die Entscheidungsträger nicht dumm sinddann schlimmer, ebenkorrumpiert! Fürs Ausbaden müssen in jedem Fall die Bürgerran,das hat schon System, wie bei den nicht endenden Banken-und Staatspleiten.
Zurück zum Lärm: Einer der führenden deutschen Lärmwirkungsforscher, Privat Dozent Dr. Ing. Maschke, hebthervor, dass die Untersuchung von Prof. Greiser gut mit anderen (ähnlichen) Untersuchungen korreliere. Er weist darauf hin, dass andauernder Lärmstress sich in 5 -10 Jahren klinisch durch eine Erschöpfung der körperlichen Reserven auswirke und folgerte daraus, dass jetzt der "kritische Punkt für politisches Handeln" gekommen sei. Man könne aufgrund der Dringlichkeit nicht abwarten, bis durch jahrelange Studien letzte wissenschaftliche Sicherheitenüber die Kausalzusammenhänge vorlägen”!
Wir Grüne halten es für dringend nötig die wirtschaftlich nicht verwöhnten Bürger der Westpfalz (Gottlob ist wenigstens der FCK wieder aufgestiegen) dringend von zusätzlichem Unbill und gesundheitlichen Risiken, nun von der Air-Base zu schützen. Dazu gehört neben
Ich entsinne mich genau an einen wunderschönen Samstagnachmittag, einen Tag nach meinem 44. Geburtstag, damals wurde die nachmittägliche Stille jäh durch Tiefstflüge von mehreren Flugzeugen zerrissen. Aufgeschreckt rief ich sofort bei dem damals bekannten Beschwerde-Telefon auf der Hardthöhe in Bonn an und forderte den Diensthabenden eindringlich auf zum Schutz der Gesundheit, diese Übungen über bewohntem Gebiet sofort zu unterbinden.
Ein Tag später, am Nachmittag des 28.08.1988, stand einer meiner Patienten aufgelöst und erschüttert in meiner Haustür und berichtete als Augenzeuge von einem grässlichen Unfall auf der Air-Base. Nachdem ich den Mann versorgt hatte rief ich wiederin Bonn an und erinnerte den Beamten an meine Forderung vom Vortrag und wies ihn sehr deutlich auf seine Mitverantwortung hin. Der kecken Antwort auf meine Forderung vom Vortag war heftige Betroffenheit gewichen. Leider waren damals erst diese vielen Opfer nötig damit diese Flugschauen überdacht und abgeschafft wurden.
Wir alle tragen Mitverantwortung wenn wir gesundheitsgefährdende Praktiken nicht bekämpfen, wo auch immer!
„Es ist wie eine Art Pfingstwunder“ sagte Richard von Weizäcker, „bei der Musik hören die Ohren in allen Sprachen“. Mit Musik lassen sich Bilder zeichnen, Räume gestalten, sie weckt auf, lässt uns tanzen, singen und träumen. Musik lässt Soldaten seit Jahrtausenden Angst vergessen wenn sie in den Krieg ziehen, sowie es den Ängstlichen durch Pfeifen in dunklen Wald leichter wird. Das Ohr ist das 1. Organ im Embryo, das schon im 5. Monat fix und fertig ist, noch ehe das Nervensystem vervollständig ist, so dass Forscher spekulieren das Töne quasi das Nervensystem ausbilden helfen. Hören ist Leben, wenn es schlecht wird entsteht Misstrauen, Orientierungslosigkeit, endgültigist es nur unterbrochen wenn man aufgehörthat zu Leben. Musik und Lärm erreichen uns alle also sehr rasch und direkt.
Lärm ist ein psycho-sozialer Stressor, der das autonome Nervensystem und das endokrine System aktiviert. Auch im Schlaf ist das Gehör als Warnsystem ständig auf Empfang geschaltet. Es findet keine vollständige körperliche Adaption an den Lärm statt, selbst wenn die Betroffenen berichten, dass sie sich subjektiv an den Lärm gewöhnt haben (Habituation)
Ständiger Lärm –
(Quelle Taschenatlas der Toxikologie, F.X. Reichel 2002)
Plötzlicher Lärm macht
Krach verengt Gefäße mit den Folgen der Organminderdurchblutung und Funktionseinbußen bei Darm, Leber, Bauchspeicheldrüse, auf Dauer entstehen so chronische Organerkrankungen und Hirninfarkte.
Subjektiv empfundener Lärm schädigt zudem deutlich stärker wie der objektive. Im Klartext schädigt das Flugzeug mit Mallorca-Urlaubern weniger wie das Flugzeug was mit völkerrechtwidrig behandelten Passagieren oder militärischem Material über unsere Köpfe fliegt.
Lärm wurde auch zum Foltern benutzt, für viele in den An-und Abflugschneisen bedeutet es tägliche Folter!
Der Genehmigung zum Ausbaus der Air-Base lag ein Gutachten betreffs Aufwachschwelle 60dB(A) [1995, Jansen]zugrunde, das nicht den neuesten medizinische Erkenntnisse in Bezug auf Lärm-und Schadstoffwirkung entsprach lt. Dr. Matthias Basner liegt die Aufwachschwelle bei 33dB(A) [bestätigt von Frau Prof. Barbara Griefahn].
Schutz vor Nachtflügen sollte bei über 6 x 60dB(A) gewährt werden, also wurde in Ramstein kein Nachtflugverbot eingerichtet, weil 6x60 nicht erreicht werden würden.
Tatsächlich hatten wir z.B. in 2008 im Durchschnitt mehr wie 8 Flugbewegungen pro Nacht. [ Herr Schäfer: Messstation Weltersbach; Stars and Stripes in 2009]
Dazu ist festzustellen, dass die im Gemeindeblättchen veröffentlichten monatlichen Messergebnissewohl von einer Messstation in Mackenbach, ca. 2km mittig, 90Grad nördlich von der Startbahn liegt. Im Übrigen besteht bisher keine gesamtverantwortliche öffentliche Auswertung der Messwerte:
Die Stadt misst bis max. Einsiedlerhof, es fehlen die An-und Abflüge nach Westen. Dafür misst die Provinz die An-und Abflüge nach Osten nur unvollständig oder gar nicht. Jeder beurteilt dann nur seine Messergebnisse, eine seriöser Gesamtbetrachtung fehlt für die Öffentlichkeit, das ist unverantwortlich, Herr Landrat. Exakte Messwerte sollten zur Greiser et al. Studie von 2007 (Querschnittsstudie, Krankenkassenverordnungen) vorliegen. Über den Medikamentenverbrauch, den wesentlichen Teil der krankmachenden Einflüsse auf die Menschen in den Lärmzonen nachzuweisen, ist zwar das Pferd vom Schwanz aufgezäumt, aber in Ermangelung einer echten Vor-Sorge-Medizin, vielleicht nicht zuletzt auch für die Krankenkassen ein Grund den BI ́s Lautstark, und Fluglärm beizutreten, oder Sie, Herr Landrat zu unterstützen.
Wenn laut Studie der Arzneimittelkonsum von 60-200% in den Belastungsgebieten über dem normalen Verbrauch liegt, sind das einerseits kräftige Mehrausgaben der Kassen. Anderseits über die Nebenwirkungen dieser Mittel eine weitere Schädigung der Patienten und über das Grundwasser treffen die Rückstände dann die gesamte Bevölkerung wieder.
Die Genehmigung des Ausbaus der Air-Base wiederspricht auch im Licht dieser Studie dem Gemeinwohl unserer Westpfalz, dem wir mit unserem Eid verpflichtet sind.Auch ein Grundfür das mangelnde Entgegenkommen der Landes-und Bundesregierung.
Die schnellste Reduktion des Lärmproblems wäre wohl das Abtreten einer Gemeinde an die Stadt Kaiserslautern, denn dann hätte die Stadt über 100.000 Einwohner und mit rechten Dingen müsste die Mindestflughöhe auf 600m verdoppelt werden.
Herr Landrat Junker, verehrte Kreistagsmitglieder ich fordere sie auf für das Gemeinwohl unserer Region sich bei allen zuständigenstaatlichen Stellen dafür einzusetzen um deutliche, sowie wirksame Schrittezur Vermeidung gesundheitsgefährdender Auswirkungen der Air-Base schnellst möglichzu veranlassen!
Hochachtungsvoll
Dr. med. Eike Heinicke
Für die Fraktion Bündnis90/die Grünen
im Kreistag Kaiserslautern
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