Kultur trotz Corona – Infektionsschutz und Kultur zusammen denken

Eins ist klar: Wir müssen noch eine Weile mit Corona leben. Einige trifft der dafür notwendige Lockdown besonders hart, unter anderem die Kulturszene. Auch die Künstler*innen in Kaiserslautern sind mittlerweile vielerorts an ihren Grenzen. Deswegen unterstützen wir sehr den Vorschlag, den der städtische Kulturreferent Christoph Dammann im Krisenstab unterbreitet hat: Kaiserslautern soll als Modellstadt eine Öffnung der kulturellen Einrichtungen mit strenger Hygiene- und Teststrategie umsetzen.

21.03.21 – von Kira Steinau –

Eins ist klar: Wir müssen noch eine Weile mit Corona leben. Einige trifft der dafür notwendige Lockdown besonders hart, unter anderem die Kulturszene. Auch die Künstler*innen in Kaiserslautern sind mittlerweile vielerorts an ihren Grenzen. Deswegen unterstützen wir sehr den Vorschlag, den der städtische Kulturreferent Christoph Dammann im Krisenstab unterbreitet hat: Kaiserslautern soll als Modellstadt eine Öffnung der kulturellen Einrichtungen mit strenger Hygiene- und Teststrategie umsetzen.

Vor 5 Monaten wurde beschlossen, dass die Kultur ihre Pforten schließen muss. Zwar ist der Lockdown sinnvoll, allerdings zerstört die langwierige Light-Strategie für viele Sparten jegliche Perspektiven. Die Kulturszene in Kaiserslautern startete bereits mit einer schlechten finanziellen Ausgangslage in den zweiten Lockdown. Jetzt, ohne jegliches Wissen, wann eine Öffnung wieder möglich ist, stehen viele Kulturschaffenden am Rande der Existenz. Und was ist eine Gesellschaft ohne Kultur? Wenn Theater, Konzerthäuser und Museen schließen müssen, geht ein großer Teil des gesellschaftlichen Miteinanders und des kulturellen Erbes verloren. Kleinkünstler*innen, Schauspieler*innen und Musiker*innen prägen seit Jahrhunderten durch ihre Werke den gesellschaftlichen Diskurs und bieten eine kreative Reflexion der politischen und sozialen Gegebenheiten.

Es bedarf einer Perspektive für die kulturellen Einrichtungen - unter gleichzeitiger strenger Beachtung des Infektionsschutz. Mit der seit Kurzem verfügbaren großen Kapazität an Schnelltests sehen wir hier definitiv Handlungsspielraum.“, meint unsere Fraktionsvorsitzende Lea Siegfried. So sieht es auch Herr Dr. Dammann. Angelehnt an das Beispiel Tübingen wünscht er sich Kaiserslautern als rheinland-pfälzische Modellstadt: Mit den bereits entwickelten Hygienekonzepten und zusätzlichen Schnelltestungen soll eine Öffnung der Kultur ermöglicht werden. Nur mit einem tagesaktuellen negativen Ergebnis darf eine Einrichtung bzw. eine Veranstaltung besucht werden. Künstler*innen werden regelmäßig und so oft wie möglich getestet, um eine Infektion innerhalb der kreativen Gruppe zu verhindern. Des Weiteren ist wie bisher auch auf Abstand, Mundschutz und Lüftungskonzepte zu achten. Unter diesen Bedingungen stehe einem Wiederbeleben der Kultur nichts im Weg.

Wir sehen diese Öffnung als einen richtigen und wichtigen Schritt an. Diesen können wir aber nur gehen, wenn die Infektionszahlen auf einem stabilen, niedrigen Niveau bleiben. Ein Faktor, der das Infektionsgeschehen momentan in die Höhe treibt, sind die Schulen. Auch in Kaiserslautern fehlen weiterhin die von uns geforderten Maßnahmen - beispielsweise Lüftungsanlagen, Entzerrung des Schülerverkehrs und eine Schnellteststrategie - die unsere Schüler*innen und Lehrende vor Infektionen schützen würden. Diese werden aber weiterhin systematisch vom Oberbürgermeister blockiert. Deswegen finden wir es bizarr, dass die städtische SPD-Fraktion vollmündig Öffnungsstrategien fordert, wo es ihrem Oberbürgermeister in Bezug auf die Schulen doch seit langem misslingt, Infektionsschutz und Öffnung unter einen Hut zu bekommen. Schulen und Kitas brauchen ein besseres Konzept!

Wir freuen uns, wenn die kulturellen Einrichtungen dank einer intelligenten Strategie wieder öffnen können. Die Schulen sind aber schon offen. Und hier brennt es gewaltig.

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