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25.09.22 –
Mit Wirkung zum 20.9.2022 lege ich meine politischen Mandate im Kreistag Kaiserslautern und im Verbandsgemeinderat Enkenbach-Alsenborn nieder.
Die Klimakrise ist unübersehbar geworden. Der Wasserhaushalt ist durcheinander, mit langanhaltender Dürre auf der einen Seite, und tosendem Starkregen auf der anderen Seite.
Nach der verheerenden Flut im Ahrtal im letzten Sommer war durch die Dürre in diesem Sommer die Ahr an der Mündung zum Rhein im Kies verschwunden, und nicht mehr als Fluss sichtbar.
In Pakistan waren dieses Jahr 30 Millionen Menschen von einer Flut betroffen, 1,5 Millionen Menschen waren auf der Flucht. Für uns (noch) unvorstellbare Ausmaße. Auch diese Flut wurde durch die Erderhitzung begünstigt, einmal mit einem ungewöhnlich starken Monsun, zum anderen durch ungewöhnlich starke Gletscherschmelze. Temperaturrekorde rund um die Welt, Ernteausfälle durch Dürre in Italien, große Waldbrände rund um die Welt, leere Trinkwasserreservoire in den USA und Trinkwassermangel selbst in Teilen Deutschlands. Es ist inzwischen unübersehbar, dass die Klimakrise an die Substanz geht, dass auch unsere Lebensgrundlage ganz unmittelbar betroffen ist.
Das Klimasystem ist global und komplex, und wir wissen nicht wirklich wann und wie die Rückkopplungseffekte im Klimasystem uns genau auf die Füße fallen werden. Mit 16 großen Rückkopplungseffekten im Klimasystem ist aber auch überhaupt nicht sicher, dass die Veränderung weiterhin einigermaßen langsam von statten geht.
Was also tun? Das ist eigentlich klar, die Emissionen von Treibhausgasen müssen schnell radikal sinken, wenn wir als Menschheit überhaupt eine Chance haben wollen, die
schlimmsten Auswirkungen zumindest abzumildern. Technologien und Methoden hierfür sind bekannt und vorhanden. Es muss gehandelt werden, und zwar entscheidend und jetzt. Dabei ist die Politik, und
insbesondere auch die Kommunalpolitik sehr wichtig.
Auf der anderen Seite brauchen wir dringend konkrete, messbare Fortschritte bei der Umsetzung eines effektiven Klimaschutzes. Nicht irgendwann, nicht wenn sich irgendwie vielleicht mal Mehrheiten finden lassen, nicht nach den nächsten Wahlen wenn sich die Mehrheiten vielleicht geändert haben, sondern jetzt!
Meine Anstrengungen werde ich ab sofort auf die Realisierung konkreter Projekte, die Entwicklung von Lösungen zur Digitalisierung der Energiewende, und auf die Beratung von
den Bürgern, Betrieben und Kommunen konzentrieren, die jetzt etwas umsetzen wollen. Für die Beratung bei konkreten Maßnahmen und Projekten stehe ich dem Landkreis, den
Verbandsgemeinden und den Ortsgemeinden gerne weiter zur Verfügung, wie in der Vergangenheit in gewissem Umfang auch ehrenamtlich.
Es brennt, allzu oft auch schon im Wortsinne. Zeit zu handeln! Und zwar jetzt! Das werde ich ab sofort mit meiner ganzen Kraft tun.
Hier ein Podcast des Westpfalz-Journals zum Thema: https://www.westpfalz-journal.de/beitrag_4/
Mit sonnigem Gruß
Jochen Marwede
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