Gute Aussichten für Bachbahn-Radweg

Neues Konzept vereint Radweg und Naturschutz Am zweiten November-Wochenende fand ein Ortstermin von ADFC, NABU, BUND, GRÜNEN, ZSPNV sowie interessierten Bürgern statt. Ziel war die Auflösung des Konflikts zwischen Natur- und Umweltschutz durch einen ökologisch tragfähigen Kompromiss.

30.11.17 – von Thomas.S –

Neues Konzept vereint Radweg und Naturschutz

Am zweiten November-Wochenende fand zwischen Weilerbach und Otterberg ein Ortstermin von ADFC, NABU, BUND, der Kreistagsfraktion der GRÜNEN, Herrn Engbarth vom ZSPNV sowie einigen interessierten Bürgern zum geplanten Bachbahn-Radweg statt. Zu der Befahrung hatte Tobias Wiesemann, Vorsitzender der Stadratsfraktion der GRÜNEN, eingeladen.

Der Radweg soll auf der ehemaligen Trasse der Bachbahn, die bis 1994 von Otterbach nach Weilerbach führte, entstehen. Erste Pläne auf dieser Trasse einen Radweg anzulegen, gab es bereits 2006, nachdem die Idee einer Citybahn aufgegeben wurde. Aber erst 2016 war es möglich, dass die Stadt Kaiserslautern und die beteiligten Gemeinden die nötigen Grundstücke erwerben. Nun ist Eile geboten. Der relativ gute Zustand des Schotterbetts sollte genutzt werden. Auch haben sich einige Abschnitte der Bahn zu einem regelrechten Biotop entwickelt.

Dadurch kommt es zu einem Konflikt zwischen Natur- und Umweltschutz, den die GRÜNEN durch einen ökologisch tragfähigen Kompromiss auflösen möchten. Während sich die eine Seite stark macht für einen möglichst barrierearmen Pendlerradweg, welcher wichtig ist für die Verkehrswende, will die andere Seite die entstandenen Lebensräume und Refugien für seltene Tiere und Pflanzenarten schützen. "Deswegen war es mir wichtig miteinander zu reden und mögliche Kompromisse auszuloten." erklärt Tobias Wiesemann.

Übersichtskarte

Übersichtskarte mit neuer Wegführung 
Quelle: DIE GRÜNEN auf OpenCycleMap-Basis, © OpenStreetMap-Mitwirkende

Die Hoffnung auf eine für alle ökologischen Aktivisten annehmbare Lösung hat sich erfüllt. Ausgangspunkt ist die gemeinsame Zielvorstellung eines eigenständigen Alltagsradwegs ohne gefährliche Mischnutzung mit dem Autoverkehr. Wie in der beigefügten Übersichtsgrafik dargestellt, soll die neue Wegführung in Teilen von der alten Trasse abweichen. Die so erreichbare Verkürzung schont nicht nur die Tier- und Pflanzenwelt. Auch die Baukosten werden durch verringerte Streckenlänge und Ertüchtigung bereits bestehender Wege reduziert. Diesen Vorschlag wollen die GRÜNEN im Stadtrat Kaiserslautern, zumindest auf Kaiserslauterer Gemarkung, jetzt politisch durchsetzen. Der nächste Schritt ist nun die Kontaktaufnahme mit dem Fördergeldgeber. Immerhin erhoffen sich die Aktiven dieses interkommunalen Projekts eine Förderquote von bis zu 90%.

Dass nun Teile der Trasse ungenutzt bleiben, erweckt vor allem bei den Bahn-Aktivisten Sorgen. Schließlich ist im Grundbuch festgeschrieben, dass die Möglichkeit erhalten bleiben muss, später wieder eine Bahn bauen zu können. Doch der gefundene Kompromiss gewährleistet dies, da die gefährdetsten Bereiche der Trasse, welche für einen Verkauf interessant wären, als Radweg gesichert werden. Die übrigen Bereiche hingegen sollen durch den Naturschutz vor Umwandlung in Bauland gesichert werden. Der GRÜNE Arbeitskreis Verkehr stimmte diesem Konzept ebenfalls zu. Der hier dargestellte Verlauf eröffnet zudem die Möglichkeit, den Radweg durch eine Anbindung an das Industriegebiet Nord noch attraktiver zu machen.

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