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02.10.17 –
GRÜNE für Lebensqualität in der Innenstadt
Leitbild einer zukunftsgerichteten Stadtpolitik ist die Stadt der kurzen Wege. Wohnen, Arbeiten, Einkaufen, Bildung, Freizeit: Bürgerinnen und Bürger können ihre täglichen Wege einfach, umweltfreundlich und schnell bewältigen. Zu einer lebendigen Stadt gehört eine attraktive Innenstadt mit einem vollen Sortimentsangebot. Dies kann nur aufrechterhalten werden, wenn Standorten „auf der grünen Wiese“ nicht der Verkauf aller Produkte auf unbegrenzter Fläche erlaubt wird. Die Folge ist sonst ein Ausbleiben der Kundschaft in den Städten, die Bewohner der Innenstadt müssen weite Wege zur Deckung des täglichen Bedarfs auf sich nehmen. Das bedeutet einen Verlust an Lebensqualität.
Die geringere Frequenz an Käufern setzt zudem eine Abwärtsspirale in Gang. Geschäfte und Investitionen lohnen sich in der Innenstadt immer weniger, die Verödung schreitet voran. In dem Zuge fallen als nächstes die Kulturangebote weg: Im Ruhrgebiet zum Beispiel lässt sich in einer Art Reallabor der Niedergang von Innenstädten durch eine Verlagerung des Einkaufens in die Außenbezirke beobachten. Dort findet sich in den Zentren von Oberhausen und Mülheim nach Eröffnung eines innenstadtfernen Einkaufsboulevards kein urbanes Leben mehr. Kneipenkultur, Wochenmärkte, die Stadt als Treffpunkt von Jung und Alt, das alles gehört der Vergangenheit an. Die Vollsortimenter im Außenbezirk werden mit dem Auto angefahren, Verweilqualität haben sie kaum, Orte für Begegnung gibt es nicht, eine gesichtslose Containerarchitektur herrscht vor. Die Attraktivierung von Fruchthalle und Schillerplatz, das gut eingeführte City Management sind deshalb die richtigen Schritte. Sie werden aber sinnlos, wenn die Menschen wegen des Fehlens von zum Beispiel Elektroartikeln nicht mehr in die Stadt kommen.
In dieser Hinsicht wurden in der Vergangenheit auch in Kaiserslautern viele Fehler gemacht. In den als Gewerbegebiet geplanten Zonen, wie dem Gewerbegebiet Merkurstraße, wurde der Verkauf von Produkten erlaubt, welche eigentlich in die Regale der Innenstädte gehören. Wegen solcher Entscheidungen blutet die Innenstadt aus.
Wir wollen in Kaiserslautern nicht auf dieselbe Weise scheitern wie die Städte im Ruhrgebiet. Deswegen haben wir GRÜNE für die Begrenzung auf Sortimentsgruppen gekämpft. Sie erschweren einen Verkauf von innenstadtrelevantem Sortiment in der Merkurstraße. Es geht um nicht weniger als die Lebensqualität unserer Innenstadt.
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