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22.02.24 –
Mit Verwunderung hat die Grüne Fraktion im Stadtrat Kaiserslautern die Meldung wahrgenommen, dass der Landesforst bis zu 4000 Bäume - teilweise unter Einsatz schwerem Gerätes - auf dem Gebiet der Reviers Bremerhof fällen möchte. Dabei sollen offenbar Lärchen, Tannen, Douglasien und Fichten frühzeitig gefällt werden, um einige starke Bäume für die Möbelindustrie heranwachsen zu lassen. Aktuell ist diese weitreichende Maßnahme bereits angelaufen.
In diesem Zusammenhang ist es wichtig zu wissen, dass der Stadtrat Ende Januar 2022 das Kaiserslauterer Modell der naturnahen Waldbewirtschaftung beschlossen hat. Oberstes Ziel dieses Konzeptes ist es, alle forstlichen Aktivitäten so auszurichten, dass das Ökosystem Wald gesund und widerstandsfähig gehalten wird. Unser stadtnaher Wald dient schließlich beiden: Der Natur als Bereich der freien Entfaltung und den Menschen als Ort der Erholung. Leistungs- und Wirtschaftsziele für den Wald müssen angemessen und nicht maximal sein, damit das Ökosystem nicht überfordert wird. Dabei sollen Bäume erst geerntet werden, wenn sie einen bestimmten Mindestdurchmesser erreicht haben. Dies werden stets einzelne Bäume sein. Der Einsatz von schweren Maschinen (Harvester) ist ausgeschlossen worden.
Leider ist dieser Beschluss ausschließlich für den Wald im Stadtgebiet bindend, der auch in städtischem Besitz ist (beispielsweise um den Wildpark). Etwa 80% des Waldes auf städtischem Gebiet ist aber Staatswald des Landes Rheinland-Pfalz (so im Gebiet der aktuellen Maßnahme). Für diesen Wald kann der Stadtrat nichts verbindlich beschließen – die Bewirtschaftung obliegt allein dem Landesforst. Umgekehrt war 2022 die damalige Leiterin des Landesforstes in Kaiserslautern, Frau Fenkner-Gies, beratend stark in die Beschlussfassung des Stadtrates involviert.
„Frau Fenkner-Gies hat sich damals im Stadtrat zu dem kompromisshaft gefunden Beschluss für den Stadtwald bekannt. Deshalb haben wir erwartet, dass ähnlich im reinen Zuständigkeitsbereich des Landesforstes auf Stadtgebiet agiert wird. Über die nun begonnene Maßnahme mit schwerem Gerät beispielsweise am Dreiecksstein sind wir deshalb -gelinde gesagt - enttäuscht“, kommentiert Michael Kunte, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der Grünen im Stadtrat. Die Grünen fordern Gespräche der Stadt mit dem Landesforst zur zukünftigen gemeinsamen Waldbewirtschaftung.
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