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03.11.21 –
Am Montag wurde im Stadtrat endlich eine lang geführte Debatte beendet: Soll für den Chemie-Neubau an der Universität Wald gefällt werden oder nicht? Wir begrüßen es, dass sich die Mehrheit klar gegen eine Rodung ausgesprochen hat. Vor dem Hintergrund eines Gutachtens, welches eindeutig einen Standort auf dem Campus präferiert, war dies das sinnvollste Urteil.
Schlussendlich hat sich in diesem Prozess die Fachmeinung durchgesetzt. Das von Gerber Architekten erstellte Gutachten kam zum Schluss, dass ein Standort auf dem Campus einen im Wald deutlich vorzuziehen ist. Auch renommierte Persönlichkeiten, wie bspw. Detlef Kurth, Professor für Stadtplanung, sprachen sich gegen eine Waldbebauung aus. Zuletzt hatte noch das Landeministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität sich positiv zu einem Campusstandort geäußert. Der ganze Prozess ist zudem von einer großen Bürger*innenbeteiligung geprägt, vor allem zu finden in Form der BI „Uni / Stadt / Wald-Schutz“, welche sich 2019 aus Protest gegen den Waldstandort formiert hatte. Das eigenartige Demokratieverständnis des Oberbürgermeisters, welcher trotz all dieser Expertise und des Engagements bei der Abstimmung davor warnte, sich von einer „lauten Minderheit bestimmen zu lassen“ verstehen wir eher weniger.
Unsere Lebensgrundlagen wie den Wald weiter zu reduzieren, darf in Zeiten zunehmender Naturkatastrophen nur die letzte Lösung sein. Wenn unabhängige Fachleute bestätigen, dass bereits versiegelte Flächen an drei Stellen auf dem Unicampus die bessere Wahl sind, wäre es falsch, diesem Urteil nicht zu folgen. Die klügsten Köpfe werden Universitäten mit klarer Nachhaltigkeitsstrategie bevorzugen. Wir sollten diese gemeinsam erstellen.
Wir möchten hiermit unseren Dank an unsere Partner*innen, alle interessierten Bürger*innen und an die Verwaltung aussprechen. Es ist gut, dass dem Druck von Seiten des LBB nicht nachgegeben wurde. Nur so konnte eine Entscheidung getroffen werden, die optimal zugunsten der Stadt, Uni und des Waldes ausgefallen ist.
Wir bitten nun alle aufrichtig, diese demokratische Entscheidung zu akzeptieren und nach vorne zu blicken. Nur so kann auch langfristig zugunsten einer positiven Entwicklung der Uni zusammengearbeitet werden. Perspektivisch wird sich die TU ausweiten müssen, was wir als Grüne Fraktion auch unterstützen werden. Jedoch braucht es hier ein Konzept, was Uni, LBB und Stadtgesellschaft bzw. Stadtrat einbindet. Die Uni muss sich bestmöglich entwickeln, optimiert hinsichtlich Platzbedürfnis aber auch Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Somit ist es Zeit für einen Diskurs auf Augenhöhe, der die für alle Seiten bestmögliche Lösung anstrebt und Uni- und Stadtentwicklung zusammendenkt. Der Erstellung eines solchen Entwicklungskonzepts ist bereits auf der Stadtratssitzung am 25.08.2020 beschlossen worden. Hier gilt es auch, weitere Potentialflächen für die Uni zu suchen. Wir werden uns für eine zügige Umsetzung stark machen.
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